Graspapier im Faktencheck: 4 Mythen, die du kennen solltest (und was wirklich stimmt)

Graspapier gilt als nachhaltige Alternative, doch kursieren viele Mythen. Wir räumen mit falschen Annahmen auf und beleuchten die wahren Vor- und Nachteile. Jetzt informieren. 

Graspapier ist in aller Munde, wenn es um nachhaltige Verpackungen und Papierprodukte geht. Doch wie bei vielen neuen Trends ranken sich auch um Graspapier einige Mythen. Dieser Artikel nimmt fünf gängige Irrtümer unter die Lupe und stellt die Fakten klar, um dir ein fundiertes Bild von diesem interessanten Material zu vermitteln.

Mythos 1: Graspapier besteht zu 100 % aus Gras.

Die Wahrheit: Das ist in den meisten Fällen nicht korrekt. Graspapier besteht in der Regel aus einem bestimmten Anteil Grasfasern (oft zwischen 10 und 50 %) in Kombination mit Recyclingpapier oder Frischfasern aus Holz. Der Grasfaseranteil variiert je nach Hersteller und Produkt. Eine 100%ige Herstellung aus Gras ist technisch zwar möglich, aber derzeit noch selten und oft nicht wirtschaftlich.

Warum dieser Mythos entstanden ist: Die Bezeichnung „Graspapier“ suggeriert fälschlicherweise, dass es ausschließlich aus Gras besteht.

Mythos 2: Für Graspapier müssen extra Grasflächen angebaut werden.

Die Wahrheit: In den meisten Fällen wird für die Graspapierherstellung Gras von sogenannten Ausgleichsflächen oder Wiesen verwendet, die ohnehin nicht landwirtschaftlich genutzt werden (z.B. Randstreifen an Straßen oder Naturschutzflächen). Es findet also keine zusätzliche landwirtschaftliche Nutzung statt, die in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten würde.

Warum dieser Mythos entstanden ist: Viele Verbraucher assoziieren Papier automatisch mit dem Anbau von Bäumen in Monokulturen.

Mythos 3: Graspapier ist minderwertig und nicht für alle Anwendungen geeignet.

Die Wahrheit: Graspapier kann durchaus für viele Anwendungen eingesetzt werden, von Verpackungen über Etiketten bis hin zu Druckprodukten. Die Qualität hängt von der Verarbeitung und dem Grasfaseranteil ab. Es gibt mittlerweile auch hochwertiges Graspapier, das optisch und haptisch überzeugt. Allerdings ist es für sehr anspruchsvolle Druckprodukte (z.B. Hochglanzmagazine) möglicherweise nicht immer die ideale Wahl.

Warum dieser Mythos entstanden ist: Anfangs gab es Graspapiere mit geringerem Grasfaseranteil, die eine gröbere Struktur hatten. Die Technologie hat sich jedoch weiterentwickelt.

Mythos 4: Graspapier ist viel teurer als herkömmliches Papier.

Die Wahrheit: Der Preis von Graspapier kann je nach Hersteller, Qualität und Abnahmemenge variieren. In einigen Fällen kann es teurer sein als herkömmliches Papier, aber der Preisunterschied ist nicht immer gravierend. Zudem sinken die Preise tendenziell mit steigender Nachfrage und optimierten Produktionsprozessen.

Warum dieser Mythos entstanden ist: Neue Technologien und Materialien sind anfangs oft teurer, bis sie sich am Markt etabliert haben.

Zusammenfassend kann man sagen: Graspapier ist eine interessante und vielversprechende Alternative zu herkömmlichem Papier. Es bietet einige ökologische Vorteile, sollte aber nicht unkritisch betrachtet werden. Es ist wichtig, die Fakten zu kennen und sich nicht von Mythen leiten zu lassen. Wir hoffen, wir haben damit alle Unklarheiten zum Thema Graspapier aus dem Leben schaffen können. 

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